Neues Solarpaket: Bundesregierung setzt auf weniger Bürokratie

„Mehr Solarstrom, weniger Bürokratie“, titelt die Bundesregierung auf ihrer Homepage. Denn das neue Solarpaket, auf das sich die Ampel am 15. April geeinigt hat, zielt darauf ab, den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen deutlich zu entbürokratisieren. Besonders die Installation von Balkonkraftwerken soll vereinfacht werden. Aber hält der Gesetzesentwurf, was er verspricht? Wir haben ihn genauer unter die Lupe genommen.

Solarenergie als Basis der Energiewende

Die Bundesregierung betont die Wichtigkeit der Solarenergie. Zusammen mit Windkraft ist sie die Basis der Energiewende. Sie hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Bereits im letzten Jahr stammte mehr als die Hälfte des Stroms aus solchen Quellen.

Mehr Photovoltaik auf Dächern und offenen Flächen

Im Jahr 2023 wurden über eine Million neue Photovoltaikanlagen installiert, die zusammen eine Leistung von 14,6 Gigawatt (GW) erreichten. Das ist nahezu doppelt so viel wie im Jahr 2022 und sogar mehr als im bisherigen Rekordjahr 2012. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, muss der Ausbau noch weiter verstärkt werden.

Aus diesem Grund hat die Bundesregierung im Rahmen ihres Solarpakets die Ausbauziele für Photovoltaikanlagen angehoben: Für das Jahr 2024 sind 13 GW geplant, 2025 sollen es 18 GW sein, und ab 2026 ist geplant, jedes Jahr 22 GW hinzuzufügen. Bis 2030 soll die Gesamtleistung auf 215 GW steigen. Geplant ist, dass sich der Zubau gleichmäßig auf Freiflächen und Dachinstallationen verteilt.

Entbürokratisierung von Balkonkraftwerken

Das Solarpaket erleichtert die Installation von Balkonkraftwerken. Ein umfangreicher Austausch mit der Industrie hat dazu geführt, dass viele bürokratische Hürden abgebaut werden. Hier einige der Neuerungen:

  • Die Pflicht zur Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber entfällt.
  • Die Anmeldung im Marktstammdatenregister wird auf einige wenige, einfach einzugebende Daten beschränkt.
  • Balkon-PV-Anlagen dürfen weiterhin ältere Ferraris-Zähler verwenden, die rückwärts laufen, wenn Strom ins Netz eingespeist wird. Dies senkt die Stromkosten für die Verbraucher.
  • Anlagen dürfen bis zu einer Gesamtleistung von 2 Kilowatt und einer Wechselrichterleistung von bis zu 800 Voltampere einfacher angemeldet werden.
  • Zukünftig soll für Balkon-PV-Anlagen ein einfacher Schukostecker genügen, wodurch die Installation deutlich einfacher wird. Die genauen technischen Normen hierfür werden noch erarbeitet.

Gemeinschaftliche Stromversorgung in Mehrfamilienhäusern

In Mehrfamilienhäusern wird es einfacher, den Solarstrom vom Dach direkt an die Bewohner weiterzugeben, ohne Umwege über das allgemeine Stromnetz. Dieses Modell der “Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung” wird durch klare Regelungen zu Abrechnungen und Versorgungsunterbrechungen unterstützt. Mieter können zudem einen eigenen Stromtarif wählen, wenn der Solarstrom nicht ausreicht.

Nachhaltiger Ausbau von Solaranlagen auf Freiflächen

Das Solarpaket fördert auch nachhaltigere Solarparks durch die kombinierte Nutzung von Landwirtschaftsflächen und Photovoltaik, bekannt als Agri-PV. Zudem sollen versiegelte Flächen wie Parkplätze stärker für Photovoltaik genutzt werden, mit speziellen Ausschreibungssegmenten, die einen eigenen Höchstwert haben.

Fazit zum Solarpaket: Ein Schritt in eine nachhaltige Zukunft

Das Solarpaket der Bundesregierung ist ein klares Signal für den Umweltschutz. Es macht es einfacher, Solarenergie zu Hause zu nutzen, insbesondere durch problemlosere Installationen von kleinen Photovoltaikanlagen direkt am Balkon. Auch Mehrfamilienhäuser können jetzt leichter Solarstrom nutzen. Für größere Anlagen gibt es weniger Bürokratie, was besonders für Unternehmen vorteilhaft ist. Zudem wird die Nutzung von Solarpanels auf Feldern und in der Landwirtschaft gefördert. All das zeigt, dass ernsthaft daran gearbeitet wird, Deutschland grüner und unabhängiger in der Energieversorgung zu machen. Dieses Paket ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

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Im Jahr 2021 belief sich der mittlere Stromverbrauch deutscher Haushalte nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft auf rund 2.800 Kilowattstunden.

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